Mittwoch, 13. Februar 2019

Detroit: Become Human





GENRE
Interaktives Action-Drama
PLATTFORM
PlayStation 4
USK
ab 16 freigegeben






Was macht einen Menschen aus? Sind es die Gefühle, die das Handeln menschlich machen oder ist es das Blut, das durch die Adern gepumpt wird um die Organe am Leben zu erhalten? Diese Frage wird dem Spieler von Anfang an in "Detroit: Become Human" gestellt. Eine Welt in der Zukunft, die von Menschen und Androiden gleichermaßen bevölkert wird.

Das französische Entwicklerstudio Quantic Dream, das schon für Videospiele wie “Heavy Rain” und “Beyond: Two Souls” verantwortlich ist, hält auch bei “Detroit: Become Human” an seinem Spielprinzip fest und lässt den Gamer in eine Welt voller Ungewissheit eintauchen. So kommt es, dass sich jede Handlung und jede Entscheidung der spielbaren Charaktere auf die gesamte Geschichte auswirken. Die zahlreichen Handlungsstränge und Entscheidungsmöglichkeiten lassen den Spieler somit in eine tief emotionale Geschichte eintauchen, deren Verlauf in seinen Händen liegt.


In “Detroit: Become Human” schlüpft der Spieler in die Rollen von drei Androiden: Connor ist als Polizei-Spezialermittler dafür zuständig, Abweichler einzufangen, die ihre Programmierung überwunden haben, ihre Besitzer verlassen haben oder zu Verbrechern geworden sind. Markus hingegen ist einer dieser Abweichler, der plötzlich mit Gefühlen konfrontiert wird und an der Richtigkeit seiner Existenz und der der Menschen zu zweifeln beginnt. Kara allerdings ist ein fabrikneuer Androide, der für seinen menschlichen Schützling gegen seine Programmierung verstoßen hat und ständig auf der Flucht ist.

Detroit: Become Human” ist in unterschiedliche Szenen mit Connor, Markus und Kara aufgeteilt, die sich immer wieder abwechseln und anfangs noch wahllos aneinandergereiht wirken. Im weiteren Verlauf des Spiels werden allerdings immer mehr Zusammenhänge aufgedeckt, die für den Spieler vorausschaubar waren aber irgendwie doch überraschend kommen. Obwohl die Level mit jeder Entscheidung in eine Richtung gelenkt werden, können diese auch langatmig werden, wenn es nur noch darum geht Hinweise zu suchen oder das komplett zugemüllte Haus aufzuräumen. Die Entwickler wollten damit wohl bewirken, dass sich Spieler besser in die Situationen der Androiden hineinversetzten können, was das Durchhaltevermögen so mancher Spieler herausfordern kann.


Bleibt man an dem Spiel dran, kann “Detroit: Become Human” sehr wohl mit seiner detailreichen Umgebung und den zu entdeckenden Objekten punkten. Negativ fällt dabei eher das Speichersystem auf, das nur nach Beendigung der Szene automatisch abspeichert. Ein händisches Zwischenspeichern bleibt dem Spieler somit vorenthalten, was einen manchmal verzweifeln lässt.

Am Ende jedes gespielten Levels erscheint eine Auflistung der erledigten und unerledigten Handlungen der Androiden. Manche dieser Handlungen sind sehr effizient für den Fortlauf der Geschichte, während andere eher nebensächlich sind. So können Spieler herausfinden, ob wichtige Dinge ausgelassen wurden die den Spielverlauf positiv oder negativ beeinflusst hätten. Allerdings bleibt unklar, was das für Handlungen sein könnten.


Die Androiden und Menschen in “Detroit: Become Human” haben sehr starke Mimiken, wodurch die Gefühle in ihren Gesichtern realistisch und mitreißend wiedergespiegelt werden. Spieler können sich also schnell in die Gefühlslage der spielbaren Charaktere hineinversetzten. Aber auch die futuristische Umgebung eines in der Zukunft liegenden Detroits beeindruckt durch die Grafik, die glatt und detailreich ist. Die Handhabung der Steuerung fällt dahingehend leider etwas unpräzise aus, wodurch sich die Androiden manchmal schlecht steuern lassen. Leider gewöhnt man sich auch im weiteren Spielverlauf nicht sehr daran.

Detroit: Become Human” ist, wenn man sich mal auf das Spiel einlässt, eine unglaublich emotionale und aufreibende Achterbahnfahrt. Man wird immer wieder mit Entscheidungen konfrontiert, die man im Laufe des Spiels ununterbrochen anzuzweifeln beginnt. Auch die realistische Grafik und der mitreißende Sound bewirken, dass man noch tiefer in das Spiel abtauchen kann. “Detroit: Become Human” enthält zwar kein neues Spielprinzip, allerdings ist dieses um einiges ausgereifter, wodurch das Videospiel zu einem Must-Play wird.

r[h]ealized dankt PlayStation herzlichst für die Bereitstellung dieses Produkts.

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